Nr. 18 vom 15. Dezember 2019

KAR NEWSLETTER NR. 18

15.12.2019

Allen Leserinnen und Lesern wünscht

der KAR-Vorstand

ein freudenvolles Weihnachtsfest und

ein friedvolles Jahr 2020

 

Amazonas in St. Ignatius in Essen

 

 

 

Wussten Sie, dass es in der alten Essener Jesuitenkirche St. Ignatius ein Gnadenbild gibt, das schon im Amazonas-Gebiet gewesen ist? Der emeritierte Essener Weihbischof Dr. h.c. Franz Grave, der von 1992 bis 2008 das bischöfliche Werk ADVENIAT leitete, hätte das Gnadenbild der „Mutter mit dem geneigten Haupt“ seinerzeit gerne mit dem in Essen beheimateten Hilfswerk verbunden – trotz Goldener Madonna im  Dom und trotz der ADVENIAT-Krypta, der Grabstätte der in Essen sterbenden Bischöfe. Friedrich Vorspel SJ holte es als Superior 1936 aus Köln nach Essen.

Das Bild ist ein nach alten Vorlagen aus den 18. Jahrhundert gestalteter Kupferstich, der vor allem im süddeutschen Raum unter dem Namen „Maria vom Sieg“ weite Verbreitung fand. Der 1721 in Amberg geborene Martin Schwarz erhielt das heutige Essener Bild zu seiner Primiz. Es sollte ihn zeit seines Lebens begleiten, zunächst auf dem Weg aus seiner bayerischen Heimat in die Jesuiten-Mission im brasilianischen Amazonas-Gebiet. 1753 konnte er mit einigen anderen Jesuiten von Lissabon aufbrechen und erreichte nach anderthalb Monaten am 16. Juli Sâo Luis do Maranhâo, von wo er schließlich an den Ort seiner Bestimmung Pará kam.

 

Es war ein Gebiet, in dem Jesuiten unter den Einheimischen die unter dem Namen „Jesuiten-Reduktionen“ bekannt gewordenen Siedlungen geschaffen hatten.  Darunter werden von den Jesuiten errichtete Siedlungen für die indigene Bevölkerung in Südamerika, die in der Zeit von 1609 bis 1767 eingerichtet wurden. Dabei wurden Hunderttausende Mitglieder der einheimischen Bevölkerung in festen Siedlungen   (spanisch reducción, „Siedlung, Niederlassung“) zusammengeführt.. Wegen der später erlangten weitgehenden Unabhängigkeit von der spanischen Obrigkeit wurden die Jesuitenreduktionen oft als Jesuitenstaaten bezeichnet. Ziel dieser Einrichtungen war es, die Indianer vor allem gegen die Übergriffe der Kolonialherren zu schützen.  Von diesen wurden sie schon bald in Frage gestellt. Vor allem der portugiesische Außenminister Carvalho e Melo, als Premierminister besser unter dem Namen Marquis de Pombal bekannt, leitete gegen die Jesuiten eine starke Verleumdungskampagne ein, die 1759 damit endete, dass ihnen die Aufsicht über die Reduktionen entzogen wurde.

 

Insgesamt 124 Jesuiten zumeist Ordensobere und Ausländer, bestrafte man schwer: Pombai ließ sie in die Kerker der Festung Säo Juliän da Barra (bei Oeiras/Lissabon) werfen. P. Martin Schwarz war einer von ihnen. Tief betroffen waren alle, als sie die Nachricht von der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. im Jahre 1773 erreichte. Trost fanden sie in all den Jahren im Bild der „Mutter mit dem geneigten Haupt“; das P. Schwarz aus dem Amazonas mit nach Portugal nahm.

 

Von den 124 Jesuiten starben 37 in der Haft. Die übrigen kamen mit dem Leben davon. Nach Pombals Sturz 1777 kehrten die Überlebenden in ihre Heimat zurück, unter ihnen Martin Schwarz. Sein Gnadenbild der Mutter mit dem geneigten Haupt begleitete ihn auf den letzten Stationen seines Lebens nach München, Altötting. und am Ende nach Amberg, wo er 1788 starb. Das Bild vermachte er seiner Nichte Hofrätin Hilterperger. Von ihr kam es zu Therese von Rheinl, von dieser 1871 zu P. Andreas Ehrenberger SJ in Regensburg und von ihm ins Archiv der Deutschen Jesuitenprovinz. Wie eingangs gesagt, holte P. Friedrich Vorspel es 1936 nach Essen.

 

Inzwischen steht die Frage im Raum: Was geschieht in Zukunft mit dem Gnadenbild? Die Jesuiten haben die Essener Residenz an St. Ignatius 2012 aufgegeben.  Der würdige Ort, den P. Gierlichs in St. Ignatius geschaffen hat, besteht noch. Der letzte Superior P. Berndt ließ in Polen vorsorglich durch einen Jesuitenbruder eine Kopie des Bildes anfertigen. Heute ist der Turm der Kirche abgetragen, die Orgel verkauft. Noch beten Menschen zur Mutter mit dem geneigten Haupt, doch wie lange noch? Niemand weiß genau, wann die Kirche ganz geschlossen wird. Und die offiziellen Stellen haben andere Sorgen

 

Frau Elisabeth Pregardier, langjährige Mitarbeiterin bei ADVENIAT, hat viele Menschen zum Essener Gnadenbild geführt und sucht nach einem bleibenden Ort für das Bild, sollte auch diese Kirche geschlossen und aufgegeben werden. Sie hat am Amazonas geforscht und schrieb mir in einer Mail am 29. Juni 2019 vor der Amazonas-Synode:

 

Wenn die St. Ignatius-Kirche einmal abgerissen wird, hatte ich ja spontan gedacht, dass (das Bild) nach Amberg zurückgehen könnte, wo Pater Martin Schwarz es einmal geschenkt bekommen hatte. Das ist nicht realisierbar. Dort gibt es schon eine lange Wallfahrtstradition und so ist unmöglich, einem konkurrierenden Gnadenbild in Amberg eine neue Heimat zu geben.

 

Mir bleibt immer der Atem ein wenig stehen, wenn ich an die 17 Jahre Haft denke, die einige der Missionare im feucht-nassen Kerker überlebt haben. Dann ihre Treue zum Orden auch nach dessen unbegreiflicher Aufhebung! Dieses große geistliche Potential müsste Menschen von heute wieder nahegebracht werden können.

 

Das Internet hat mir auch noch reichlich Auskunft über die Entwicklung der Missionsstation Guacurú gegeben. Der Ort heißt heute Melgaço und steht im brasilianischen Index über den Entwicklungsstatus an unterster Stelle. Die Regierung hat zwar schon in die Verbesserung der Struktur des Ortskerns investiert, so gibt es z. B. ein kleines. Krankenhaus, doch es funktioniert nicht, weil kein Personal dort hinkommen will.

 

Die Pfarrei steht unter dem Patronat des hl. Erzengels Michael. Sie gehört zur Apostolischen Prälatur Marajó. Bischof ist seit 2016 Dom Evaristo Spengler OFM, er stammt aus dem Ort Vesper in Santa Catarina. Wie der Hausname schon besagt, stammt die Einwanderer-Familie aus dem süddeutschen Raum. Ich vermute, dass man mit ihm in deutscher Sprache korrespondieren kann, er könnte ja in portugiesischer Sprache antworten. Zwei Vorträge von ihm zur Amazonas Synode habe ich schon aus dem Internet geholt. Ob er um den missionarischen Ursprung des Ortes Melgaço weiß?

 

Im Mai feierte die Pfarre das Fest der „Mae das Graças“ das ist der Untertitel des Bildes nach meiner Kenntnis in der jesuitischen Tradition.

 

Für mich ist unvergessen der Besuch von Bischof Dom Luciano Mendes de Almeida SJ in der ADVENIAT-Geschäftsstelle. Es war mir ein Anliegen, ihn mit dem Gnadenbild in St. Ignatius bekannt zu machen. Er stand ergriffen davor und sagte: ‚Unter diesem Bild bin ich heute vor Jahren in den Jesuitenorden eingetreten.‘ In Brasilien und Lateinamerika hatte er hohe kirchliche Leitungsämter. Zuletzt war er Erzbischof von Mariana. Für Dom Luciano läuft ein Seligsprechungsprozess.“

 

Ja, was wird aus dem Gnadenbild der Mutter mit dem geneigten Haupt in Essen? Zwei Jesuiten leben inzwischen in Fronhausen mit einigen Migranten zusammen. Ihnen müsste das wertvolle Traditionsgut des Ordens in der Stadt schon aufgrund seiner Geschichte eigentlich ein Anliegen sein. Und ADVENIAT ist weiter in Essen. Sicher sind Spenden wichtig. Doch sollte es nicht möglich sein, dafür zu sorgen, dass das Bild der Mutter mit dem geneigten Haupt, das so viele Stationen in der Welt gesehen hat, am Ende einen bleibenden angemessenen Ort in Essen behält? Vielleicht im Essener Karmel, der ja ein Ort des Gebetes ist?

 

P. Karl Klinkhammer SJ hat uns vor Jahren die Geschichte des Essener Bildes hinterlassen. Er endet mit dem Liedtext, den wir alle kennen, – ein Lied für die Menschen in Not – überall in der Welt, aber auch bei uns, zur Muttergottes, die im Essener Bild der Mutter mit dem geneigten Haupt Amazonien und das Ruhrgebiet verbindet:

Maria, breit den Mantel aus!

Mach Schirm und Schild für uns daraus!

Lass uns darunter sicher stehn,

bis alle Stürm vorübergehn.

Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte!

 

                                                                                    Hans Waldenfels SJ

                                              

 

 

Rettet die Schöpfung!

Die katholische Soziallehre auf die Füße gestellt

     Zum Albertus-Magnus-Tag der katholischen Akademiker 2019

Lange Jahre beherrschten das Naturrecht und ein aus Prinzipien abgeleitetes Denken die „katholische Soziallehre“. Diese Art „Gütesiegel“ – so führte der emeritierte Sozialethiker Professor Friedhelm Hengsbach auf dem Albertus Magnus-Tag; dem Jahresfest der katholischen Akademiker im Hotel Franz aus – wurde in den Texten des 2. Vatikanischen Konzils gelöscht. An ihre Stelle trat der Dreischritt „Sehen – Urteilen – Handeln“, eine nüchterne Zeitdiagnose und deren Deutung im Licht des Evangeliums, die zur Korrespondenz zwischen biblischer Erinnerung und aktuellen Herausforderungen führt und schließlich, vernunftethisch reflektiert, in konkrete Handlungsentwürfe übersetzt wird. Damit war die katholische Soziallehe „auf die Füße gestellt“.

Hengsbach erläterte das neue Vorgehen an drei Problemfeldern: dem Nord-Süd-Konflikt, dem Umweltkonflikt und dem Klassenkonflikt.  Der Nord-Süd-Konflikt zeigt sich heute vor allem im Verhältnis von reichen Industrieländern und armen unterentwickelten Ländern. Dabei ist es zusätzlich zur Ausbildung von Blöcken gekommen, die durch Wettrüsten und Stellvertreterkriege um die Vorherrschaft in der Welt ringen. Russland bemüht sich nach dem Zusammenbuch der Sowjetherrschaft um neuen Einfluss.

 

 

Mit Ernst Ulrich von Weizsäcker sieht Hengsbach die Umweltfrage als die soziale Frage des 21. Jahrhunderts. Sie hat sich durch die verschiedenen Protestbewegungen, durch die Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus und nicht zuletzt   durch die römische Amazonas-Synode in das Bewusstsein vieler Menschen eingeprägt.  Eine starke Illustration zu dieem Thema stellten die acht Fisch-Bilder von Maria-Luise Born dar, die, aus Plastikmaterial geschaffen, im Foyer des Hotels zu sehen waren.

Das dritte Konfliktfeld, das als Klassenkonflikt vorgestellt wurde, hat mit dem Verhältnis von Kapital bzw. Geldbesitz und menschlicher Arbeitsleistung zu tun. Es hätte sich vermutlich schneller erschlossen, wenn das Stichwort „Grundrente“ und das lange Ringen um ihre Einführung erläutert worden wäre. Das „Nein zu einem Geld, das regiert, statt zu dienen“, das Papst Franziskus schon früh ausgesprochen hat, ist einleuchtend:

Mit den drei Konfliktfeldern hat Hengsbach eindrücklich die Probleme genannt, mit denen sich Kirche in den heutigen Gesellschaftsdiskurs wie er zwischen Staat, Politik, Wirtschaft, Finanzwelt und gesellschaftsprägenden Institutionen geführt wird, einbringen kann.

 

 

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Die Veranstaltung wurde sehr aufgelockert durch das gelungene Liedprogramm, das der Mädchenchor St. Margareta aus Düsseldorf-Gerresheim sowohl während des Festgottesdienstes mit Pfr. Rücker als auch bei der Festversammlung vortrug. Dankenswerterweise hatte Dr. Krengel den Chor eingeladen und finanziert. Der für die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Verbände Dr. Ulrich Rehlinghaus überreichte allen Akteuren zur Erinnerung eine Gedenkmünze des Stiftes Werden; alle Chormitglieder erhielten die Broschüre zur Ausstellung.

Pfr. Rücker schloss seine Predigt mit der Erinnerung an ein Kind, das in einer Kirche Heiligenfenster im strahlenden Licht erlebte. Als die Lehrerin in der Schule die Kinder fragte: „Was ist ein Heiliger?“, antwortete das Kind: „Das sind Menschen, durch die das Licht strahlt.“

Beachte:

Die Broschüre zur Ausstellung „Die leidende Schöpfung““ kann an der Rezeption des Hotel Frnz, in der Altstadtbuchhandlung Essen und bei der Autorin Maria-Luise Born erworben werden.

 

 

 

Dreimal Advent

Die Idee, den KAR am Donnerstag einmal nicht mit einem Vortrag zu füllen, ging auf Marc Hubbert zurück. Er schlug einen besinnlichen Abend mit Musik und Texten vor.  So entstand die Idee eines besinnlichen Adventsabends.

Es begann mit einem Gottesdienst zum Thema „Dreimal Advent“:

  •   das Wort der Prophete
  •   das Fleisch gewordene Wort
  •   was uns erwartet

 

Michaela Krupa hatte ein passendes Liedprogramm vorbereitet. Prof. Waldenfels zitierte aus einer Adventsbetrachtung des evangelischen Designers Heinrich Brandt. Darin hieße es u.a.:

Es ist Advent, adventus, „Ankunft“, eigentlich adventus Domini; Ankunft des Herrn. Ankunft oder Warten auf den Messias. Ja, wir warten auf den Messias. Wir, das sind meine Freunde aus dem ehemaligen CVJM, das sind Freunde in der Ausbildung der Rheinisch-Westfälischen Pastoralgehülfen-Anstalt, das sind Freunde der Jüdischen Gemeinde, Menschen, die mir/uns Freunde geworden sind. Ja, wie warten gemeinsam auf den Messias, so sagte es mir und Jörg Zink sel. A. der begnadete jüdische Religionswissenschaftler Schalom Ben-Chorin sel. A. 1975 auf dem Kirchentag in Frankfurt. Wir wollten uns nach einem längeren wunderbaren gemeinsamen Gespräch verabschieden, da sagte Schalom Ben-Chorin: „Sie warten auf den Messias, und ich warte auf den Messias, vielleicht ist es derselbe Messias. Wunderbar!

Michaela Krupa am Flügel und der Schauspieler Johannes Brinkmann beschenkten uns dann mit einem Wechsel von  virtuos dargebotener  Musik und nachdenklich stimmenden Stimmen von unterschiedlichen Schriftstellern und Literaten, die auf unterschiedliche Weise mit dem Geheimnis der Geburt umgegangen sind, Heinrich Albertz und Peter Handke, Dorothea Sölle und Berthold Brecht, Erich Kästner und Kurtmartin Magiera. Johannes   Brinkmann leitete ein mit seinen eigenen Worten:

ADVENT – Ankunft

Wer gut spricht,

kommt gut an!

GOTT kommt gut an!

Der Abend war eine Symbiose von literarischen Texten und Musik, gesungenem Glauben und fühlbarer Interpretation von Literatur.

In salutari tuo anima mea

Michaela Krupa spielte auf dem Flügel u.a.

Wolfgang Amadeus Mozart, Fantasie d-Moll KV 397, komponiert 1782 in Wien

Johann Pachelbel (1653-1706), Canon in D

Ludwig van Beethoven, Für Elise (Klavierstück in a-Moll) aus dem Jahre 1810 

 

Danach ging es zurück in den Raum Gruga. Dort wartete die Nächste Überraschung:

Es war schließlich

Nikolaustag:

 

 

So konnte es nicht ausbleiben, dass St. Nikolaus. In Gestalt von Dr. Krengel am Ende erschien. Frau Born und Frau Riesen hatten für eine schöne vorweihnachtliche Dekoration und vor allem für reichlich Verzehr gesorgt.

Ein Abend, er nach Wiederholungen ruft!  

 

 

Heimgerufen zum Herrn

Aus dem KAR sind in den letzten Wochen folgende Mitglieder verstorben:

am 03.05. Rudolf Zeppenfeld

am 21.10. Prof. Dr. Karlheinz Sorger

am 05.11. Dipl.-Ing. Theodor Kellersohn

am 17.11. Hugo Kaldenkirchen

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Zum Tod von Prof. Sorger, an dessen Bestattung Pastor Helmut Wiechmann im Namen des Vorstands teilnahm, schreibt dieser:

Prof: Dr. Karlheinz Sorger wurde am 12. September 1930 in Duisburg geboren und am 25. Februar 1956 in Münster zum Priester geweiht. Zunächst war er Kaplan in der Gemeinde St. Anna in Duisburg. 1958 wurde er in das neu gegründete Ruhrbistum Essen inkardiniert. Als Präses übernahm er die Leitung des Studentenwohnheims und wurde dann Studentenseelsorger an der Pädagogischen Hochschule in Essen. Zusätzlich war er Religionslehrer in Essen und Bochum. 1968 wurde er Assistent und Dozent an der PH Ruhr Abt. Essen. 1970 promovierte er in Münster zum Dr. theol. Seine Dissertation trug den Titel: „Die synoptischen Gleichnisse in der katholischen katechetischen Literatur des deutschen Sprachraums zwischen 1870 und 1969.“

 

1972 ging er in das Bistum Hildesheim und übernahm dort an der PH Hannover die Professur für Katholische Theologie und Religionspädagogik. Seit 1978 unterstützte er die Seelsorgsarbeit in der Pfarrei St. Oliver, ab 1997 auch in der Pfarrei St. Clemens in Hannover. Er übernahm dann noch vielerlei Aufgaben bis über seine Emeritierung hinaus. Er war langjähriges Mitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Hannover. Bis zu seinem Lebensende legte er Wert darauf, auch Mitglieder des KAR Ruhr zu sein.

 

Das Auferstehungsamt wurde in Laatzen in St. Oliver gefeiert. Die Beisetzung am 7. November 2019 wurde von Prof. Nocke in Duisburg auf dem Waldfriedhof vorgenommen. Weihbischof Zimmermann verlas ein Grußwort unseres Bischofs Dr. Franz-Josef Overbeck.

 

Wir wollen im Gebet des Verstorbenen gedenken.

 

 

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Dass die  Partnerschaft zwischen dem Bistum Essen und Hongkong noch immer besteht, verdanken wir nicht zuletzt P. Prof. Dr. Roman Malek S.V.D, dem Gründungsdirektor des China-Zentrums in St. Augustin, der am 29. November 2019 in seiner polnischen Heimat verstarb.

Roman Malek wurde 1951 in Bytów (Kaschubei, Polen) geboren, trat 1969 in die Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Steyler Missinonare) ein und kam 1976 ins Missionspriesterseminar nach Sankt Augustin, um an der Universität Bonn das Studium der Sinologie, Japanologie, der Vergleichenden Religionswissenschaften sowie der Kirchengeschichte aufzunehmen. Dieses schloss er 1984 mit der Promotion in Sinologie ab. 1998 wurde er zum Professor für Religionsgeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule S.V.D. St. Augustin ernannt. Nach Vollendung seiner Habilitationsschrift an der Universität Bonn im Jahre 2003 dozierte er bis zum Jahre 2011 dort sowie an anderen Universitäten im Fachbereich Sinologie und Religionswissenschaft.

1988 wurde Roman Malek Gründungsdirektor des China-Zentrum e.V., das er auf charismatische Weise mit bewundernswerter Schaffenskraft und Ideenreichtum 10 Jahre lang leitete. In diesen Jahren konnten vielfältigste Kontakte zur chinesischen Kirche wie auch zur akademischen Welt im chinesisch-sprachigen Raum aufgebaut werden.

 

Die Partnerschaft zwischen Essen und Hongkong geht auf den Gründerbischof des Ruhrbistums Kardinal Hengsbach zurück. Als sich Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts in Essen in der Zeit von Bischof Dr. Luthe und Dompropst Berghaus die Frage stellte, ob eine Patenschaft zu Hongkong eigentlich noch fortbestehen müsse, wurde Prof. Malek zusammen mit Prof. Hans Waldenfels auf Veranlassung von Weihbischof Dr: h.c. Grave zu einer Sitzung des Domkapitels eingeladen. Dort konnten beide zusammen eindringlich und erfolgreich für den Fortbestand dieser wichtigen Partnerschaft eintreten.

 

Für alle unsere Toten gilt dankbar:

 

                                   Requiescant in pacen

 

 

 

 

Ankündigungen

Ökumenischer Abend

zur Gebetswoche für die Einheit der Christen

Donnerstag, 23. Januar 2020, 18:00

in der Evangelischen Erlöserkirche,

45128 Essen, Friedrichstr. 17

Vortrag mit Gespräch

Aufbrechen – Umkehren – Bekennen

 

Die ökumenischen Potenziale der Theologie Karl Barths

 

 

Prof. i.R. Dr. Dr. h.c. Michael Weinrich

Ruhr-Universität Bochum

MODERATION: Herr Dr. Rudolf Diersch

LITURGISCHE LEITUNG: Pfarrer Joachim Greifenberg

 

Parallel dazu wird in der Erlöserkirche vom 16. bis 31. Januar 2020

die KARL-BARTH-WANDERAUSSTELLUNG „Gott trifft Mensch“ gezeigt

 

 

 

KAR  AM  DONNERSTAG

 

Beachte:

Im Januar findet wegen des Ökumenetags kein KAR am Donnerstag statt

Der nächste KAR am Donnerstag ist am

6. Februar 2020, 18.00 Uhr

Thema 7:

„Ethik in der Medizin, Gesetzeslage
– und wie stehe ich als Christ dazu?“

 

Referent: Privat-Dozent Dr. Theodor Baars, Essen

  Eine Reaktion

 

Auf unseren Beitrag DIe Wurzel der Krise in Newsletter Nr.17 schickte Michael Herforth, Kenner der Situation bei der Deutschen Bahn folgenden Kommentar:

 

Die Deutsche Bahn AG hat es inzwischen tatsächlich zu einem der beliebtesten Referenzbeispiele für nicht gelingende Krisenbewältigung gebracht. Tatsächlich scheint es unter dem Krisenaspekt zwischen der katholischen Kirche und der DB AG eine Art „Tradition der Parallelitäten“ zu geben, wie die nachfolgende Karikatur belegt, welche kurz nach dem Rücktritt von Benedikt XVI.  entstanden ist:

Letztlich bleiben alle Maßnahmen der Krisenbewältigung blanker Aktionismus, solange die Rahmenbedingungen eine wirklich grundlegende Beseitigung der bestehenden Probleme und eine wirkliche Neuausrichtung verhindern.

Insofern sind die Beschäftigten der DB AG in ihrer Situation durchaus mit dem leidgeprüften Kirchenvolk zu vergleichen.

 

 

Diese Erkenntnis verleitete den Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz wohl kürzlich zu der Feststellung, dass Menschen, die zu Depressionen neigen, als Bahnmitarbeiter nicht geeignet sind………….

 

 

Immerhin zeigt die Karikatur, dass eine gewisse Heiterkeit im Umgang mit Krisensituationen durchaus hilfreich sein kann.

 

 

 

 

 

 

 

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