KAR-Newsletter Nr. 14

„Weiberaufstand“
Buchcover

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Unsere Kirche befindet sich in der Krise, die je nachdem als Kirchenkrise, Glaubenskrise oder Gotteskrise gesehen wird. Gesellschaftlich aufgebrochen ist sie durch Missbrauchsfälle verschiedener Art, neuerlich erweitert durch finanzielles Fehlverhalten wie in Limburg (Bischofshaus), Hamburg (Schulschließungen) und Eichstätt (Geldanlagen). Innerkirchlich stehen wir vor dem schwer zu lösenden Problem fehlender Priester- und Ordensberufe.

Zwar wird das Ende der Volkskirche erkannt, doch vermisst man die Aufmerksamkeit auf das Verständnis für das Volk Gottes in der Kirchenkonstitution des letzten Konzils, von dem her Papst Franziskus denkt. Der Münchener Dogmatiker Peter Neuner spricht vom „Ende der Ständekirche“. Es fällt den Bischöfen offensichtlich schwer, die Prognose des Altpapstes Benedikt XVI. ernsthaft zu bedenken und umzusetzen, die unverändert in seinen Gesammelten Schriften Bd.8/1 nachzulesen ist, von Joseph Ratzinger aber schon 1969  vorgetragen wurde. Es ist unverständlich, dass nach wie vor nicht umgesetzt wird, was sich auf die Dauer nicht vermeiden lässt.

Inzwischen hat die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Dr. Christiane Florin zweimal in Essen ihr Buch Weiberaufstand vorgestellt, das zeigt, dass es am Ende nicht mehr allein um die männlichen Vertreter in kirchlichen  Leitungsfunktionen geht, sondern dass auch Frauen die Frage der Macht in der Kirche stellen. In der Tat fragt es sich in der Zeit des Pontifikats von Papst Franziskus, was konkret unter Dienst im Sinne Jesu in der Kirche von heute verstanden wird.

Frau Dr. Florin sprach ein erstes Mal am 15.11.2017 auf dem letzten Akademikertag im Hotel Franz in Essen. Ihr Vortrag ist hier nachzulesen ebenso wie die Predigt, die Prof. Dr. Wendelin Knoch zum Fest gehalten hat, die hier nachzulesen ist.

2018 ist das Jahr, das auch an die 68-er erinnert. Kirche hat allen Grund, den seither gestellten Fragen nachzugehen. Sie betreffen heute das Gesamtgefüge gesellschaftlichen Lebens, nicht zuletzt Ehe und Familie. Was sagen wir katholischen Akademiker 50 Jahre nach Humanae vitae, nach dem Essener Katholikentag? Das fragt sich

Ihr Prof. DDr. Hans Waldenfels SJ


Ökumenetag 2018
Erlöserkirche

Erlöserkirche

Am 1. Februar 2018 fand unter dem Leitwort „Verliebt ins Gelingen!“ der Ökumenische Abend zur Gebetswoche für die Einheit der Christen statt.

Um 18:00 Uhr begann der Abend in der Erlöserkirche mit einem fulminanten Orgelspiel. Etwa 50 Christen beider Konfessionen wurden danach von Herrn Dr. Diersch begrüßt, der für die 3 Veranstalter EAD, KAR und Ev. Erlöserkirchengemeinde sprach.

Pfarrer Joachim Greifenberg übernahm die liturgische Begrüßung und trug die Lesung des Tages vor (Röm.8.35 – 39). Er stellte alsdann Prof. Michael Roth vor, den Referenten des Abends, der aus Mainz angereist war.

Anhand von 4 Thesen, die hier nachzulesen sind, leitete Roth her, dass christliche Hoffnung eine Kraft gegen Angst und Pessimismus  ist.

Grundvoraussetzung für Hoffnung sei Vertrauen darauf, dass die Welt Schöpfung Gottes ist und dem Glaubenden als Möglichkeitsraum des Handels geschenkt wird. Dieses Geschenk darf nicht als Aufgabe verkannt werden, sich (selbst) in der Welt zu sichern, denn hieraus wird Angst entstehen. Vielmehr bedeute „Bekehrung zur Welt“ eine Bekehrung hin zu Gott, der nach christlichem Verständnis in, mit und unter den Dingen des alltäglichen Daseins zu finden ist.

In der anschließenden Aussprache, die Dr. Krengel (KAR) in Vertretung des erkrankten Prof. Schmidt-Rost moderierte, wurden unterschiedliche Aspekte von Angst und ihrer Bewältigung angesprochen.  Es wurden die häufigsten Sätze Jesu, die in den Evangelien zu finden sind: „Fürchtet euch nicht“ und „der Friede sei mit euch“ –  zitiert und in Beziehung zur von Roth aufgestellten Forderung gestellt, Gott in, mit und unter den Dingen des alltäglichen Daseins zu suchen.

Dabei wurde die Schöpfung als Abbild Gottes beleuchtet: Gott offenbare sich (…. ist zu finden…)  im Lichte wissenschaftlicher Erkenntnis über die Schöpfung. Aber auch in der direkten Ansprache (… im Gebet… ) sei Gott zu finden, zu erfahren. Angesprochen auf die Macht des Gebetes bekannte der Referent, dass für ihn Gebet ein wichtiges Mittel sei, Angst zu überwinden und Gottes Hilfe zu erbitten.

Wie schon gute Tradition in früheren Jahren: Man traf sich im Anschluss im hinteren Bereich der Kirche, um bei Getränken und Gebäck Gehörtes und Neues im persönlichen Gespräch auszutauschen. Einige neue Bekanntschaften entstanden hierbei, und mir klingt noch der Satz einer Dame im Ohr: „So einen Gottesdienst, bei dem man auch mal mitreden kann, sollte es viel öfter geben!“

Franz Kampmann

 

Ehrung des Geistlichen Beirats
Pastor Helmut Wiechmann

Pastor Helmut Wiechmann

Der Verband UNITAS verlieh seinem langjährigen Geistlichen Beirat Pastor Helmut Wiechmann die höchste Auszeichnung der Verbandes: „die Goldene Ehrennadel“.

Sie wurde ihm in einem Festakt am 27.1.2018 im Borbecker Vereinshaus überreicht, nach einem feierlichen Gottesdienst im Borbecker Kloster der Salesianer Don Boscos.

Helmut Wiechmann wurde am 28.04.1951 in Essen geboren. Nach vielfältigen beruflichen Tätigkeiten wurde er am 9.6.2000 von Bischof Hubert Luthe zum Priester des Bistums Essen geweiht. Dem Verband UNITAS gehört er seit 1991 an. Geistlicher Beirat der Unitas war Wiechmann von 2002 bis 2014 – übrigens als Nachfolger des jetzigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.

Seine menschenzugewandte offene Art hat Wiechmann im Verband, aber auch darüber hinaus viele Freunde geschenkt. Seit 2017 ist er auch Geistlicher Beirat des Katholischen Akademikerverbands Ruhr. Die Laudatio des KAR Sprechers Dr. Krengel finden Sie hier.

Wir wünschen Pastor Helmut Wiechmann noch gute Jahre, in denen er vielen Menschen ein Wegweiser des Herrn sein kann.

 

Dr. Hans-Georg Krengel 65 Jahre alt
Dr. Hans-Georg Krengel

Dr. Hans-Georg Krengel

Am 11. April vollendete Dr. Hans-Georg Krengel, Sprecher des KAR-Ruhr, sein 65. Lebensjahr. 1953 in Duisburg geboren, studierte er nach seinem Abitur am Gymnasium Adolfinum in Moers Medizin. 1979 wurde er in Düsseldorf mit einer Arbeit „Zur Embryotoxizität und Cyclophosphamid und seinen Metaboliten beim Kaninchen“ mit der Note „sehr gut“ promoviert.

Nach Tätigkeiten in Moers, Bochum und Gelsenkirchen wurde er 1991 zuerst Chefarzt in Duisburg, ab 1996 zum Chefarzt am Marienhospital in Essen-Altenessen ernannt. Ebenfalls 1996 nahm er seine langjährige Lehrtätigkeit an der EG-Staatsuniversität in Sevilla auf, die er bis heute inne hat. Dafür erhielt er den Titel „Profesor colaborador“.

Seine ausgleichende und vermittelnde Art führte dahin, dass er sowohl in beruflichen wie in gesellschaftlichen Bereichen in moderierende Leitungsfunktionen berufen wurde. So ist er seit 2006 leitender Arzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährungsmedizin und leitet zusätzlich die Klinik für Innere Medizin und Geriatrie.

Seit 2016 ist er Ltd. Komtur der Komturei Thomas Morus des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem in Essen und seit 2016 Sprecher im Vorstand des KAR-Ruhr.

Wir wünschen Dr. Krengel noch viele gute Jahre, in denen er in Gesundheit und Wohlergeben den Dienst am Menschen fortsetzen und ihnen Begleiter und Wegweiser sein kann.

 

Ausblick

Glaubensgespräche: Wegen Erkrankung von Prof.  Waldenfels mussten die Glaubens-gespräche  an St. Ignatius von Februar 2018 an ausfallen.

Kamingespräche:  In der Planung sind folgende Gespräche: Ehe für alle – Kapitalismuskritik (Karl Marx) – Priesterfrage in der Kirche – Die 68er Generation: Auswirkungen auf die Kirche

Jahresversammlung:  Der Termin der  diesjährigen  Jahresversammlung wird in Kürze bekannt gegeben.

AMT 2018:   Der gemeinsame Tag der Verbände ist wieder für den  15.11.2018 vorgesehen.  Das Thema  ist in der Planung.