KAR Newsletter Nr. 16


Liebe Freunde,
als Kardinal Josef Höffner vor 50 Jahren Erzbischof von Köln wurde, begann er seine Tätigkeit, wie der heutige Papst es wünscht: Er besuchte bald die Ränder seines Bistums und kam 1970 in das Dekanat Düsseldorf-Nord. In der damals noch sehr dörflichen Gemeinde St. Remigius in Wittlaer konnte man nicht sagen, wann zuletzt ein Kölner Erzbischof den Ort besucht hatte. Die Gemeinde im Dreiländereck mit dem Bistum Aachen auf der anderen Rheinseite und dem Bistum Essen im Norden hatte eine kleine mittelalterliche Kirche, die noch auf die Umgestaltung nach den Prinzipien des 2.Vatikanischen Konzils wartete. Die Kommunionbank sollte entfernt, ein freistehender Altar geschaffen werden. Wohin mit dem Tabernakel? Das Wort des Kardinals war eindeutig: Der Tabernakel gehörte in die Mitte der Apsis: Der Einspruch, man würde dann bei der Messfeier dem Allerheiligsten den Rücken zukehren, ließ der Kardinal nicht gelten, zumal wir ihm schon immer bei jedem Dominus vobiscum den Rücken zukehrten.
Der Düsseldorfer Bildhauer Karl Kluth erhielt den Auftrag, einen Entwurf der Tabernakeltür zu erstellen. Als Ort der bleibenden Gegenwart Jesu im Brot stellte er Jesus überlebensgroß unter die Menschen, die nach Brot verlangen. Der Vorsitzende der Kölner Kunstkommission Weihbischof Dr. Augustinus Frotz hatte einige Wünsche und Fragen. Man kann Jesus nicht nur durch Größe darstellen. Und an welche Bibelstelle ist hier gedacht?
Etwas widerwillig fügte der Künstler um das Haupt Jesu eine Lichtgloriole. Als Bibelstelle aber dachten wir sofort an Emmaus und den Vers im Lukasevangelium 24,30f.: „Als Jesus mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn. Und dann sahen sie ihn nicht mehr.“ Das Ende der Geschichte kennen wir: Die beiden Jünger kehrten nach Jerusalem zurück. Wir finden sie jetzt in der rechten oberen Ecke der Tabernakeltür.
Es bleibt die andere Frage: Wo ist der lebendige Herr? Die Antwort kann nur lauten: Er ist bei den Menschen und schenkt den Bedürftigen das Brot, und der Glaube sagt: Er ist unter ihnen gegenwärtig und schenkt sich selbst im Brot. Ja, er ist als der Fremde mit uns unterwegs wie mit den Emmausjüngern. Es kommt nur darauf an, ihn zu entdecken.
Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie den lebendigen Herrn in Ihrem Leben entdecken und dass in dem Maße, als der Glaube Sie prägt, die Eucharistie Ihnen wichtig bleibt. Ich selbst bedaure es sehr, dass in unseren Tagen so leichtfertig mit unseren Kirchbauten umgegangen wird und sie immer weniger als Zeigefinger Gottes verstanden werden.
Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest im Bewusstsein, dass wir es in unserem Leben mit einem lebendigen Gott zu tun haben, der uns einlädst, von ihm Zeugnis zu geben.
Prof. DDr. Hans Waldenfels SJ .

Gebetswoche für die Einheit der Christen
Alle sollen eins sein
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar gefeiert. Schwerpunkt in Essen war der ökumenische Abend mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Erlöserkirche am 23. Januar 2019 und einem Vortrag von Dr. h.c. mult. Annette Schavan: „Ökumene im Pontifikat von Papst Franziskus“. Die liturgische Leitung hatte Joachim Greifenberg, Pfarrer an der Erlöserkirche. R. Maler an der Orgel sorgte für die musikalische Begleitung.
Die Vorstellung und Moderation des Vortrags übernahm Siegfried Hoymann, einstiger Bezirksbürgermeister im Düsseldorfer Norden. Dr. h.c. mult. Annette Schavan wurde 1955 in Jüchen, Kreis Grevenbroich, geboren. Von 1995 bis 2005 war sie Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg und von 2005 bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Von 2014 bis 2018 war sie deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl.

Annette Schavan und Siegfried Hoymann bei der Aussprache in der Erlöserkirche

Zu Beginn ihres Vortrages wies Frau Schavan darauf hin, dass in Italien kaum evangelische Christen leben – und somit Fragen der Ökumene nicht so präsent sind wie in Deutschland. Dennoch sei die Hoffnung auf eine „gelebte Einheit in Vielfalt“ beim Papst sehr groß.
Schavan berichtete von einem Besuch des Papstes bei der kaum 300 Seelen zählenden evangelischen-lutherischen Gemeinde Roms und von seiner Offenheit für ökumenische Fragen. „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph 4,5). – dieser Dreiklang führe die Ökumene auf den guten Weg der wechselseitigen Wertschätzung. Als Gastgeschenk brachte der Papst einen Kelch und eine Hostienschale mit. „Forscht nach und entscheidet selbst“ – so seine Empfehlung an Paare „konfessionsverbindender“ Ehen zu Fragen des gemeinsamen Abendmahls.
Wenn man das Ziel hätte, jede strittige Glaubensauffassung aufzuarbeiten und einer kompromisshaften Lösung zuzuführen, dann müsse man auf den Tag des Jüngsten Gerichtes warten – so Schavan. Zu beobachten sei, dass selbst innerhalb der Konfessionen unterschiedliche Spiritualitäten gelebt werden und Glaubensauffassungen auseinandergehen. Oft ist bei Christen ein Halbwissen zu beobachten, das Fragen von Menschen der anderen Religionszugehörigkeit nicht standhält.

Die ökumenische Bewegung sei aufgefordert zu erklären, was die Konfessionen verbindet und wie ihr gemeinsames Fundament zu verstehen ist. Und Schavan meint hier: Deutschland – dem „Geburtsland“ der Reformation – wird auf dem Weg zur Einheit eine besondere Verantwortung zugedacht.

In einer globalisierten Welt wachsen die Abhängigkeiten zwischen Menschen, die weit entfernt von einander leben. Die Migration führt zudem verschiedene Ethnien und Religionsgemeinschaften auf engstem Raum – auch in Deutschland – zusammen. So wächst die Bedeutung des interreligiösen Dialogs, also des Dialogs zwischen Christen und Moslems, Buddhisten und anderen Weltreligionen.

Auch deshalb fordere der Papst eine neue Dynamik in der ökumenischen Bewegung. Christen können durch die Überwindung ihrer Spaltung Impulse aussenden, die in Kirche und Gesellschaft eine Kultur der Wertschätzung und des Respektes fördern. Gerade dies sei heute wichtig, da individuelle und nationale Egoismen wieder verstärkt aufkeimen (den Text der Rede finden Sie hier)

In der Aussprache wurde u.a. die christliche Glaubensbildung angesprochen. Schavan skizzierte am Beispiel des Religionsunterrichtes die Problematik: In Stuttgarter Grundschulen sind nur noch 10% der Kinder katholisch und 10% evangelisch getauft. Somit würde eher Philosophie oder Religionsphilosophie unterrichtet – die Glaubensbildung selbst müsste mehr und mehr von Gemeinde und Familie übernommen werden. Der Glaube müsste dann aber auch in der Familie gelebt werden, um den Kindern zu helfen, Zeugen in der Welt zu sein.

Nach gemeinsamen Beten von Fürbitten und Vaterunser lud Dr. Diersch, Vorsitzender der Evangelischen Akademikerschaft im Rheinland, die Anwesenden noch zu einem Umtrunk und zum Austausch in den hinteren Teil der Erlöserkirche ein. Dies wurde gern angenommen – und es wurde ganz im ökumenischen Sinne die eine oder andere neue Bekanntschaft gemacht. Zudem spendeten die Anwesenden rund 260,00 € für das Arche-Noah-Projekt in Essen – ein Projekt, das den Dialog zwischen den Weltreligionen in unserer Stadt unterstützt.

Franz Kampmann

„Mut, Demut und Fröhlichkeit“
Goldenes Priesterjubiläum von Pastor Herbert Rücker

Am 2. Februar 2019 feierte Pastor Herbert Rücker in der Pfarrkirche St. Mariä Geburt in Mülheim seinen 50. Weihetag. In einer Dialog-Predigt mit Pfarrer Michael Janßen berichtete er aus seinem priesterlichen Leben.

Der gebürtige Mülheimer wurde am 29. Januar 1969 in der Mülheimer Pfarrkirche Mariä Geburt von Bischof Franz Hengsbach zum Priester geweiht. Drei Jahre war er Kaplan an St. Meinolphus-Mauritius in Bochum. Anschließend unterrichtete bis 1979 als Religionslehrer am Clauberg-Gymnasium in Duisburg, an der Gesamtschule in Kierspe und schließlich am Geschwister Scholl-Gymnasium in Lüdenscheid.
In seiner Märkischen Zeit war er zugleich Pfarrer an St. Petrus und Paulus in Lüdenscheid. 1985 übernahm er dann die Pfarrei St. Bonifatius in Essen-Huttrop. Zugleich wurde er Bezirkspräses für die 55 Essener KAB-Vereine, Stadtmännerseelsorger und Dechant des damals noch bestehenden Dekanats Essen-Mitte.
2011 kehrte Herbert Rücker als Pastor in seine Mülheimer Heimatgemeinde zurück, wo er bis heute zahlreiche Aufgaben übernimmt. Er wurde Präses der KAB und der Kolpings-Familie. Beliebt sind seine Pilger- und Kulturfahrten nach Frankreich, Italien, Israel und Spanien.
Pfarrer und Stadtdechant Janßen würdigte im Dankgottesdienst zu seinem Goldenen Priesterjubiläum seine Jugendarbeit und seinen Einsatz für die Sternsingeraktion, die allein in diesem Jahr 15.000 Euro für Kinder in Not eingebracht hat.
Pastor Rücker lud die Gemeinde, wie er es aus Chartres kannte, noch in der Pfarrkirche zu einem Buffet ein und, ermutigte seine Mit-Christen dazu, „die Zukunft unserer Kirche mit Mut, Demut und Fröhlichkeit zu gestalten und sich dabei vom heiligen Don Bosco inspirieren zu lassen, der gesagt hat: ‚Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen‘“.
Kirchenvorstand Dr. Michael Otto dankte dem Jubilar dafür, „dass Sie als Priester Ihr Wort gehalten haben und dass Sie für uns da sind“. Der Sternsingerverband überreichte ihm in Anerkennung seines langjähriges Engagements ein Medaillon. Der Gemeinderat bedankte sich mit einem Gästebuch, welches den Besuchern des Empfangs einen seltenen Einblick in die Zeit vor 50 Jahren gewährte.

Dem KAR bleibt nur eines: Auch er wünscht seinem langjährigen Mitglied Gottes Segen und noch viele Jahre seelsorglicher Schaffenskraft und Schaffensfreude, die uns allen zugutekommt.

„Das Staat-Kirche-Verhältnis in Deutschland“

Thema der Essener Gespräche in der Wolfsburg war am 18. März 2019 das Staat-Kirche-Verhältnis in Deutschland. Gesprächspartner waren unter der Moderation von Dr. Michael Schlagheck der Bischof von Essen Dr. Franz-Josef Overbeck und die Richterin am Bundesverfassungericht Christine Langenfeld.

Foto: Nicole Cronauge | Bistum Essen

Das in Deutschland – noch? – geltende verfassungsrechtliche Staatskirchenrechtssystem, das religiöse Neutralität des Staates bei freundschaftlicher Zuordnung zu den Kirchen und Religionsgesellschaften vertritt, ist laut Bischof Overbeck mit gutem Grund eine Ausprägung der Freiheit, wie wir sie in Mitteleuropa verstehen. Das Verständnis von Freiheit ist geradezu Maßstab für die Akzeptanz. Sie ist nicht nur die Freiheit des Einzelnen im Allgemeinen, sondern auch die (staatsunabhängige) Freiheit der in und als Kirche wirkenden Christen.
Die Professorin für Öffentliches Recht Langenfeld hob – auch im Blick auf die reale gesellschaftliche Entwicklung – eher die Individualisierung der Menschen und des Freiheitsverständnisses hervor. Für das Staatsganze und die Relevanz der rechtlichen Regelung sei die religiöse Präsenz von Belang. Religionssoziologische Veränderungen seien eingetreten und hätten Wirkung. Speziell zum Islam verwies sie darauf, dass dieser nicht nach dem Gestaltungsmodell der Kirchen wie Kirchen oder verfasste Gemeinschaft organisiert sei; das erschwere die Einbindung in das grundgesetzliche Religionsverfassungssystem. Was die augenblickliche Debatte und Positionierung der Kirchen erschwere, seien insbesondere der sog. „Missbrauch“ und das Arbeitsrecht. Sie verwies auf die auf Kollision hindeutende Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs gegen das deutsche Verfassungsrecht, hielt sich aber persönlich in der Wertung völlig zurück. Die Kirchen, zumal die katholische, haben bei ihren Sittlichkeitsanforderungen etwa für Chefärzte, auf innere Konsequenz ihrer Position zu achten, zumal ihnen ansonsten grundlegende Probleme drohten.
Dem Islam ist aufgegeben, so Langenfeld, die Grundwerte des Verfassungsstaates nach Art. 79 Abs. 3 Grundgesetz voll anzuerkennen und wertzuschätzen.
In der Aussprache verwies Minister a.D. Prof. Hans Maier darauf, dass er wohl als erster darauf gedrungen habe, dass türkische Schüler neben Deutsch eben auch ihre Muttersprache voll gültig lernen sollten.
In der weiteren Erörterung wurde auf die auch rechtliche Relevanz religionssoziologisch wahrnehmbarer religiöser Praxis verwiesen. Ob da nicht die Betonung auf Hierarchie und Klerus allzu einseitig und propagandistisch beeinflusst ist? Ein Teilnehmer hat auf ein kluges Wort des jetzigen Bundesaußenministers Assessor Heiko Maas von September 2018 hingewiesen, in dem er mit Blick auf die allseits in Rede gestellte Demokratie zu bedenken gab: „Man muss mehr aus dem Sofa hochkommen“ – oder – auf gut westfälisch: „den Hintern mal hochkriegen“ (nicht nur das Podium lachte herzhaft). Mit Blick auf Demokratie und das dictum vom „Verfassungspatrioten“ könnte man bei allem Jammern über allgemeine Bindungsunlust (bei Parteien, Gewerkschaften, Vereinen usw.) und den hohen Austrittszahlen auch einmal so rechnen: Von 24 Mio Katholiken besuchen sonntags ca. 8%, den Gottesdienst, von 23 Mio. Protestanten ca. 3%. Das sind pro Sonntag ca 2,6 Mio. Aktivitätsfälle, bei über 50 Sonntagen im Jahr weit über 100 Millionen. Und das geschieht freiwillig, da kaum noch jemand annimmt, das katholische Sonntagsgebot habe noch starke Wirkung. Das IST, wie von Langenfeld erwähnt, „religiöse Praxis“.
Ass. Dr. Egon Peus

„Wann, wenn nicht jetzt?“

Die Neufassung des Buches „Wann, wenn nicht jetzt?“ Papst Franziskus in der Krise der Zeit von Hans Waldenfels, erschienen als topos-premium-Buch im Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer, beginnt mit einem Kapitel Jetzt. Am Anfang steht ein Jetzt vor 50 Jahren. Damals wurde in Essen-Haarzopf, unweit der Autobahn, die von Essen nach Düsseldorf führt, über den Neubau der Kirche Christus König architektonisch, theologisch und pastoral diskutiert und am Ende eine neue Kirche gebaut. „Christus König“ – was bedeutet das heute? Ein Kirchenraum – wozu dient er eigentlich? Es entstand ein multifunktionales Zentrum, dass vielerlei aussagt und

zu vielem dient. Der Bau gleicht einem Zelt, erinnert aber zugleich an ein afrikanisches Königshaus. Draußen entstand ein den japanischen Zen-Gärten nachempfundener Mediations-
Garten, der allerdings aufgrund der mangelnden Pflege heute kaum noch erkennbar ist. Kirchen dienen dem Gottesdienst, die aber unterschiedlich stark besucht werden, am wenigsten werktags, stärker am Sonntag, vor allem zu Weihnachten und größeren Familienereignissen. Darüber hinaus gibt es andere Treffen in einer Gemeinde, denen ein Zentrum gerecht werden sollte. So entstand ein Mehrzweckbau, mit Versammlungsräumen im Untergeschoss und Kirchenräumen darüber. Verbindend wirkt ein Vortragsraum, der durch eine versenkbare Wand mit dem Kirchenraum verbunden ist. Diese Wand enthält 32 Heiligengestalten von der Zeit des Alten Testaments bis in die Gegenwart, – eine starke Aussage zur welt- und zeitumspannenden Königsherrschaft Christi.
Der Neubau wurde 1977 konsekriert und ist immer noch ein Vorbild für heutige Kirchengestaltungen und -planungen. Waldenfels fragt, was aus dem Jetzt vor 50 Jahren im augenblicklichen Jetzt geworden ist. Was weiß man eigentlich noch von den Überlegungen vor 50 Jahren, von dem, was Joseph Ratzinger als junger Professor vor genau 50 Jahren, Ende 1969 schon glasklar formuliert, aber dann selbst als Bischof und Papst nicht umgesetzt hat: seiner Sicht von Kirche, die eine Freiwilligkeitsgemeinschaft wird und in der selbstverständlich bewährte Christen die Leitung der Eucharistie übernehmen?
Hans Waldenfels erinnert an die Entscheidung des jetzigen Papstes, Maria von Magdala liturgisch als Apostolin zu feiern und fragt, welche Konsequenzen das für die Theologie und ihre Einschätzung der Frauen im sakramentalen Raum hat. Ausführlich geht er auf die Wunden der Kirche ein, den Missbrauch, den Umgang mit Geld, die Zerrissenheit der Christenheit, – alles letztendlich umlagert von der Machtfrage. Es fragt sich: Wieweit ist eine vom Klerikalismus beherrschte Kirche noch dienende Kirche? Wieweit spiegelt sie die Gegenwart Jesu unter den in vieler Hinsieht Notleidenden wieder?
Im Schlussteil werden nochmals die Felder der heute anstehenden Diskussion genannt: das Verständnis der Ehe angesichts der Vielzahl möglichere Lebensgemeinschaften, die Stellung der Frau in Gesellschaft und Kirche, das Verständnis des Apostel-seins und der Umgang mit den Sakramenten und dem Sakramentalen, die Machtfrage in ihren zahlreichen Facetten, die Freiheit des Menschen und die Grenzen seiner Selbstverfügung, die Frage der Wahrheit.
Das lesenswerte Buch soll ermutigen, aufrütteln, nachdenklich machen und zum Umdenken führen, und dies besonders bei den Verantwortlichen und den Kämpfern und Verteidigern des christlichen Gedankenguts.

Maria-Luise Born

„Unsere-Kirche-2030“

In einer Mail vom 28. Februar 2019 bittet Hubert Kauker im Namen des Mülheimer Initiativkreises Unsere-Kirche-2030 um Unterstützung seiner besorgten Überlegungen. In dem Schreiben heißt es u.a.:
Jetzt geht es um die Kirchen in unserem Bistum.
Wirtschaftliche Fragen und Finanzen sind Ihnen keineswegs fremd. Daher hoffen wir, dass auch die Auswirkungen des PEP (= Pfarreienentwicklungsprozess) in unserem Bistum Ihr Interesse finden. Wir werben für „Aufeinander zugehen – miteinander reden“.

Jetzt geht es um die Kirchen in unserem Bistum.

Wirtschaftliche Fragen und Finanzen sind Ihnen keineswegs fremd. Daher hoffen wir, dass auch die Auswirkungen des PEP (= Pfarreienentwicklungsprozess) in unserem Bistum Ihr Interesse finden. Wir werben für „Aufeinander zugehen – miteinander reden“.

Jetzt halten wir die Zeit für gekommen, denjenigen eine Stimme zu verleihen, die mit großer Sorge sehen, was auf sie zukommen wird.

 Wir haben daher beschlossen, eine Pressemitteilung zu schreiben.

 Wir haben auch eine Online-Petition aufgelegt. Hier der Link: Online-Petition

<https://www.openpetition.de/petition/online/kein-ausverkauf-der-kirchen-im-bistum-essen>.

Wir hoffen, wir können auf diesem Wege einen kleinen Teil dazu beitragen, dass eine sehr bedrohliche Entwicklung zum Stillstand kommt, und ungewollte nachteilige Folgen abwenden.

 Wir würden uns freuen, wenn Sie diesen Informationen und Meinungen in Ihrem Kreis und in Ihren örtlichen Gemeinden zur weiteren Bekanntheit verhelfen würden und insgesamt eine breite, fruchtbare Diskussion mit auf den Weg bringen würden.

 Wir treten jederzeit für Achtsamkeit und gegenseitigen Respekt ein.

Tatsächlich wird die Diskussion in vielen unmittelbar betroffenen Gemeinden vor Ort geführt. In unseren Verbänden ist die Diskussion aber noch nicht sehr stark ausgebildet. Wünschenswert wäre es, wenn die Bistumsleitung die Laienvertretungen im Bistum stärker in die Zukunftsüberlegungen einbeziehen würde. Leider zeigt sich ja immer wieder, dass vor Ort die Entwicklungen im Bistum getroffene Entscheidungen überrollen.

Dr. Hans-Georg Krengel
Sprecher des KAR-Vorstands

 

Fragen aus dem Diözesanrat

Zur Vorbereitung eines Studienabends der Konferenz der Verbände im Diözesanrat hat das Sprecherteam folgende Fragen gestellt:

  • 1. Wo wollen wir als Konferenz gemeinsam hin? Was ist unser Profil?
    2. Wie stellen wir uns als Konferenz gemeinsam dafür auf?
    3. Welche Rolle wollen und können wir als Verbände spielen?

Darauf haben wir geantwortet:

  • 1. Wir schlagen vor, ein Register zur Koordination von Großveranstaltungen der Verbände zu erstellen, das möglichst online abrufbar ist.
    2. Der Vorstand des Diözesanrats muss Kontakt mit den Vorständen der Verbände pflegen und bei Großveranstaltungen präsent sein.
    3. Wir wünschen Unterstützung in der Werbung für Veranstaltungen der Verbände und verstärkte Pressearbeit durch Diözesanrat und die Pressestelle des Bistums.
    4. Dringend erforderlich ist, dass der Diözesanrat und die Verbände sich nachdrücklich in die Zukunftsgestaltung des Bistums einschalten; die bisherige Planung erfolgt weitgehend allein durch die Bistumsverwaltung ohne Einschaltung der diözesanen Laienvertretungen.
    5. Angeraten wird eine Beteiligung beim Initiativkreis „Unsere-Kirche-2030“.

Maria-Luise Born

 

Edith Stein-Gedenkplatte

Bei seinem Besuch im Ruhrgebiet segnete Papst Johannes Paul II. in Essen eine Gedenkplatte, die an die Heilige Theresia Benedicta a Cruce – Edith Stein erinnern sollte. Auf Wunsch von Kardinal Hengsbach, dem Gründer des Essener Karmel Maria in der Not, sollte er das Gedenken an die große Frau, Jüdin und Philosophin, dann Christin, katholische Ordensfrau und Theologin, getötet in Auschwitz, wachhalten. Leider wurde diese Gedenkplatte, die auf einem großen Findling vor der Kirche und dem Pfortenhaus des Karmel aufgerichtet war, in der Nacht vom 9. zum 10. August 2011 gestohlen.

Inzwischen hat der Künstler Johannes Niemeyer die Original-Gussform der Platte wiedergefunden, so dass ein Nachguss möglich wird. Zur Finanzierung sind etwa 15.000,00 € erforderlich. Da im Karmel auch die Renovierung der Orgel ansteht, die mindestens den gleichen Betrag kosten wird, verdoppelt sich der benötigte Betrag. Damit sind die Schwestern allein überfordert. Sie wenden sich daher an die Freunde und Wohltäter und bitten um Hilfe. So ergeht auch an die katholischen Akademiker die Bitte, sich mit einem entsprechenden Betrag an der Finanzierung der Gedenkplatte zu beteiligen und den Schwestern vom Stoppenberger Karmel zu helfen.
Wir laden auch unsere Mitglieder ein, den Schwestern nach Möglichkeit zu helfen. Spenden können eingezahlt werden bei der Bank im Bistum Essen IBAN: DE 71 3606 0295 0014 5300 37; es werden auch Spendenbescheinigungen ausgestellt.

 

Ankündigungen

KAR am Donnertag
In der Regel jeden 1. Donnerstag im Monat treffen wir uns um 18.00 im Hotel Franz, 45138 Essen, Steeler Str. 261.

Dies ist eine neue Form der Glaubensgespräche an St. Ignatius mit Prof. Waldenfels und Pastor Wiechmann. Einzelne Gespräche werden den Charakter der früheren Kamingespräche aufgreifen.
Die Veranstaltungen sind grundsätzlich auch für Nicht-Mitglieder des KAR offen.
Die Referate bzw. bei den Veranstaltungen verteilten Papiere werden nach Möglichkeit im Archiv der Homepage festgehalten und werden dort in der Rubrik KAR am Donnerstag zu finden sein.
Nächstes Gespräch. 2. Mai 2019, 18.00 Uhr im Raum Gruga mit Essmöglichkeit.
Thema 2: „UNSERE-KIRCHE-2030“

Die Referate bzw. bei den Veranstaltungen verteilten Papiere werden nach Möglichkeit im Archiv der Homepage festgehalten und werden dort in der Rubrik KAR am Donnerstag zu finden sein.  

Nächstes Gespräch. 2. Mai 2019, 18.00 Uhr im Raum Gruga mit Essmöglichkeit.

Thema 2: „UNSERE-KIRCHE-2030“

Referent: Hubert Kauker – Moderation: Dr. Hans-Georg Krengel

 

Albertus Magnus-Tag 2019

Den gemeinsamen Festtag der katholischen akademischen Verbände begehen wir wie gewohnt am Fest des hl. Albertus Magnus am 15. November 2019. Festredner wird sein der Sozialethiker Prof. em. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ. Er wird sprechen zum Thema:

 

Die so genannte Katholische Soziallehre – vom Kopf auf die Füße gestellt?

„Das volle Programm wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

 

Jahreshauptversammlung des KAR

Sie findet am 11. Juni 2019 im Hotel Franz statt. Auch hierzu ergeht die Einladung zu gegebener Zeit.